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Bericht von Sina, 8C

Bei der Zusammenkunft aller 7. Klassen der Dominik-Brunner Realschule im Juli 2023 und der Vorstellung des Erasmus+ Projektes wurde bei vielen die Neugierde geweckt. Es bewarben sich viele Schüler für den geplanten Schüleraustausch entweder nach Barcelona in Spanien oder auf die französische Insel La Réunion in der Nähe von Madagaskar. Unfassbar groß war die Freude und die Spannung bei den 12 Schülern und Schülerinnen, welche aufgrund ihrer Bewerbung für den Austausch mit der Partnerschule in St. Denis auf La Réunion ausgewählt wurden. Das Motto des Erasmus+ Projektes „Life a healthy life with harmony in nature“ versprach eine interessante Mischung aus Kultur, sozialerem Miteinander, Entdeckungen, viel Neuem und spannenden Erfahrungen.

Die Zeit bis zum Abflug am 17.11.2023 war mit viel Vorbereitung gefüllt. Am Nachmittag standen immer wieder gemeinsame Treffen der 12 Austauschschüler und der beiden Lehrkräfte, welche den Austausch begleiten, auf dem Plan. Hier wurden fleißig Vorbereitungen getroffen, Projekte zur Vorstellung umgesetzt und auch bereits online mit den Partnerschülern auf der sonnigen Insel kommuniziert. Die ein oder andere Konstellation hat sich so schon vorher aufgrund des privaten Austausches der SchülerInnen untereinander schon vor der eigentlichen Reise ergeben.

Die Spannung wuchs ins Unermessliche und die Neugierde, was einen in einer so komplett anderen Welt – einer so weit entfernten Insel im Indischen Ozean – wohl erwarten würde, war riesengroß. Aber bei so manch einem war auch eine große Portion Aufgeregtheit dabei: So weit weg von zu Hause war von den SchülerInnen noch keiner allein ohne Eltern. Welch ein Abenteuer uns hier bevor stand, konnten wir uns alle in unseren schönsten Träumen nicht ausmalen.

 Wir trafen uns morgens am Flughafen München und verabschiedeten unsere Eltern. Endlich ging es los. Die zwei Stunden bis Paris, unserem Zwischenstopp, vergingen wie im Flug. Die 5 Stunden Wartezeit am Flughafen Charles-de-Gaulle wurden mit Kartenspielen und Spaziergängen in dem Wartebereich gemeinsam schnell über die Runden gebracht. Ob das wohl auch an der Vorfreude lag, dass keinem langweilig war? Pünktlich um 18:05 Uhr startete unser Flugzeug und vor uns lag ein 12-stündiger Flug über den kompletten europäischen und afrikanischen Kontinent. La Réunion begrüßte uns am Morgen mit einem fantastischen Sonnenaufgang und unser Flugzeug landete um 08:05 Uhr.

Unsere Gastschüler begrüßten uns herzlich mit bunten Schildern und ebenfalls viel sichtbarer Vorfreude. Nachdem wir unser Gepäck am Centre Jacques Tessier für den Rest des Tages abstellen konnten, sind wir alle gemeinsam nach lustigen Spielen zum Kennenlernen zu einem Strand in Nähe von St. Denis, der Hauptstadt von La Reunion gefahren. Für unsere Gastschüler ist der Anblick des türkisblauen weiten Meeres und der im Hintergrund auftürmenden Berge, die das Landschaftsbild La Reunions, prägen, natürlich normal. Aber wir sind davon beeindruckt. Ebenfalls gefällt uns von Anfang an auch die Lebensfreude und die Herzlichkeit unserer neuen Freunde. Fast alle verstehen sich von Anfang an super mit Ihren Gastschülern und genießen die gemeinsame restliche Zeit des Tages, bei der wir schnorchelnd die bunte Fischwelt der vor Haien abgesicherten Bucht bestaunen. Am Abend geht es für alle erschöpft aber glücklich zu unserer Gastfamilie, wo wir zufrieden die erste Nacht verbringen.

Der nächste Morgen begann sehr früh für uns. Wir trafen uns zeitig am Collège Bourbon, der Partnerschule in St. Denis. Der Bus brachte uns über sehr kurvige und teilweise enge Bergstraßen nach Saint-Gilles-Les-Bains, einem Badeort an der Westküste der Insel. Den lustigen „Beach-Day“ verbrachten wir mit schnorcheln im warmen Meerwasser und standen oder saßen gemeinsam mit unseren Gastschülern auf SUPs und paddelten über die leichten Wellen in dieser traumhaften Kulisse. Wir genießen den Tag, die Landschaft, das Meer, den Strand, aber vor allem die Gesellschaft unserer Gastschüler. Hier und da ist das Englisch noch etwas holprig, aber wir finden immer einen Weg miteinander zu kommunizieren. Zurück ging es holprig mit dem Bus zu unseren Gastfamilien, wo wir für die nächsten zwei Tage unsere Sachen packen mussten.

Nach einer erholsamen Nacht bei unseren Gastfamilien trafen wir uns wieder zeitig am Morgen alle am Collège Bourbon und mit dem Bus ging es über abenteuerliche Straßen, die sich an Bergen und Tälern entlang schlängeln, nach Cilaos, einem Ort inmitten der bergigen Insel. Nachdem wir unsere 4-Bett-Zimmer bezogen und das Internat, in welchem wir die nächsten zwei Nächte verbringen, erkundet haben, gab es zur Stärkung ein Mittagessen. Danach startete ein Ausflug der einiges an Überwindung abverlangte. Eine Felswand türmte sich vor uns auf und wir sollten diese gesichert von unseren Gastschülern erklimmen. Dass wir alle dies gemeistert haben, zeigt welches Vertrauen wir schon in der kurzen Zeit in unsere Freunde von der Insel haben.

Am zweiten Tag in der Nähe von Cilaos ging es zeitig los zu einer achtstündigen Wandertour inmitten von dieser beeindruckenden bergigen Landschaft. Grün bewachsene Felsen und Berge, soweit das Auge reicht und eine ganz andere vielfältige Pflanzen- und Tierwelt zum Bestaunen. An einem wunderschönen Wasserfall sammelten wir bei einer ausführlichen Pause nochmal unsere Kräfte für den Rest der Wanderstrecke zurück zum Internat. Auf dem Rückweg haben wir bei einem Glas frisch gepressten Orangensaft hinter einem Marktstand den Abend mit gemütlichem beisammen sitzen in Ruhe ausklingen lassen, bevor wir alle mit unseren müden Beinen in die Betten im Internat gefallen sind.

Den nächsten Morgen starteten wir wieder an dem leckeren Saftstand, von wo aus es anschließend auf die dahinterliegenden Felder ging. Dort wurde uns von einheimischen Bauern erklärt, wie man Bohnen erntet und aussäht. Natürlich durften wir dies auch selbst ausprobieren. Am späten Nachmittag fuhren wir mit dem Bus wieder die zwei Stunden zurück von Cilaos nach St. Denis zu unseren freundlichen Gastfamilien. Hier verbrachten wir alle noch den Abend gemeinsam mit unserer Familie auf Zeit und waren froh nach den zwei anstrengenden aber interessanten Tagen in unserem vorübergehenden zu Hause zu sein.

Ein sportlicher und aufregender neuer Tag erwartete uns, denn Rafting stand heute Vormittag auf dem Programm. Für manche war die Testrunde ohne Boot in den wilden Strömungen etwas gruselig und es gab ein paar kleinere Verletzungen, die aber bei der sehr spaßigen gemeinsamen Bootsfahrt schnell vergessen waren. Ein lustiges und spannendes Erlebnis, was uns alle noch mehr zusammengeschweißt hat. Den Nachmittag verbrachten wir am Cascade Niagara, einem Wasserfall des Flusses Sainte-Suzann, mit einem schmackhaften Picknick in dieser traumhaften Landschaft. Nachdem wir wieder bei unseren Gastfamilien ankamen, verabredeten sich alle Schüler für den Abend um diesen gemeinsam zu verbringen. Mit Blick aufs Meer wurde zusammen gelacht, geredet und jede gemeinsame Sekunde genossen.

Bisher haben wir uns immer nur vor dem Collège Bourbon getroffen, aber an diesem Tag durften wir die Klassen und die Schule unserer Gastschüler kennenlernen. Eine viel größere Schule als unsere Realschule mit einem riesigen Innenhof von wo aus man in die einzelnen Klassenzimmer geht. In den jüngeren Jahrgängen der Austauschschule haben wir den Schülern im Deutschunterricht helfen können. Ohne unsere Gastschüler sind wir danach noch in ein Museum gegangen und haben die Küstenstadt St. Denis in Kleingruppen erkundet. An jeder Ecke gab es für uns etwas Tolles zu sehen und wir nehmen viele Eindrücke mit nach Hause.

Der nächste Morgen startete mit einer 2-stündigen Busfahrt zum Piton de la Fournaise dem noch aktiven Vulkan der Insel. Wir sind insgesamt über sechs Stunden gewandert, um durch Wolken zu dem spektakulären Rand des mächtigen Vulkans zu gelangen. Ein wirklich beeindruckendes Gefühl, so nah an einem so respekteinflößenden Naturhighlight zu stehen. Natürlich kamen wir bei ca. 30 Grad hier ganz schön ins Schwitzen und erfuhren lustigerweise, dass in unsere Familien in Deutschland im Schneechaos versinken.

Der nächste Morgen startete mit einer 2-stündigen Busfahrt zum Piton de la Fournaise, dem noch aktiven Vulkan der Insel. Wir sind insgesamt über sechs Stunden gewandert, um durch Wolken zu dem spektakulären Rand des mächtigen Vulkans zu gelangen. Ein wirklich beeindruckendes Gefühl, so nah an einem so respekteinflößenden Naturhighlight zu stehen. Natürlich kamen wir bei ca. 30 Grad hier ganz schön ins Schwitzen und erfuhren lustigerweise, dass in unsere Familien in Deutschland im Schneechaos versinken.

Nach diesem unglaublich faszinierenden und beeindruckenden Tag auf dem Vulkan treffen wir uns alle am nächsten Tag zu einem Picknick in einem Park in der Nähe der Gastschule. Dort lernen wir die anderen Gastfamilien kennen, welche auch für uns viele Leckereien mitgebracht haben. Natürlich durfte auch die landestypische Spezialität Reis mit Hühnchen nicht fehlen. Den kommenden Tag verbrachten wir ohne unsere Gastschüler wieder am College Bourbon, wo wir viel über die Schule gelernt und uns Bienenstöcke angeschaut haben. Anschließend durften wir wieder in kleinen Gruppen selbständig St. Denis erkunden.

Leider hieß nun am nächsten und letzten Tag Abschied nehmen von unseren neuen Freunden und unseren lieben Gastfamilien. Mit dem Bus ging es zurück zum Flughafen, wo um 10:30 Uhr der Flieger abhob. Bis wir um 22:20 Uhr nach einem Zwischenstopp in Paris wieder in München landeten, verbrachten wir den Flug zwar alle sehr müde und kaputt, aber mit wunderschönen Gedanken. Wirklich abenteuerliche, erlebnisreich und spannende 12 Tage liegen hinter uns. Wir werden bestimmt nie die atemberaubende Natur und die vielfältige Landschaft der Insel vergessen. Was uns aber immer in unseren Gedanken und in unseren Herzen bleiben wird, sind die netten und hilfsbereiten Bewohner von La Réunion mit ihrer unvergleichlich entspannten und lebensfreudigen Art. Wir freuen uns jetzt schon unglaublich auf den baldigen Besuch unserer Gastschüler hier bei uns.